Der Valentinstag ist schnell Teil unseres Lebens geworden. Noch vor 20 Jahren waren Verliebte diesem Feiertag gegenüber gelassen und haben sich nicht gross damit beschäftigt. Heute ist am 14. Februar der Tag der Pralinen, Rosen, Karten mit Herzen und Kuscheltieren. An diesem Tag stellen die Menschen ihre Gefühle auf die Probe, machen Heiratsanträge, und für manche wird er so wirklich unvergesslich.
Aber betrachten wir das Ganze mal von der anderen Seite!
Der Valentinstag ist ein toller Vorwand für Blumen- und Souvenirverkäufer, ihre Preise zu erhöhen. Natürlich ist alles sofort ausverkauft, sogar verblühte Blumen und verstaubte Plüschtiere. Soziale Verpflichtungen verlangen nicht nur, einem geliebten Menschen zu gratulieren, sondern auch, Postkarten an Kollegen zu schicken, Süßigkeiten in die Buchhaltung zu bringen und Freunde und Nachbarn nicht zu vergessen. Und was soll man über die Männer sagen, die ihrer Liebsten beeindruckende Rosensträuße, riesige Teddybären und Schmuck mitbringen! Sie sind definitiv nicht glücklich.
Die Amerikaner haben vor uns angefangen, den Valentinstag zu feiern, also haben sie bereits eine nachgewiesene Erfolgsbilanz beim Geldausgeben. Laut der National Retail Federation beliefen sich die Gesamtausgaben der Haushalte für den Feiertag im Jahr 2018 auf 19,6 Milliarden Dollar, während Schmuck 4,7 Milliarden Dollar ausmachte.
Und heute werden wir Ihnen 10 Gründe geben, warum Sie sich weigern können, den Valentinstag zu feiern.
Der erste und wichtigste Grund: Es ist töricht, einen besonderen Tag für eine Liebeserklärung zu reservieren.
Wie ein Dichter schrieb: «Liebende schauen nicht auf die Uhr.» Sie achten auch nicht auf den Wechsel der Daten im Kalender. Sie brauchen keine schönen Gesten der Großzügigkeit und Aufmerksamkeit. Sie lieben, werden geliebt und sind jeden Tag des Jahres glücklich. Und sie können sich nur aufregen, weil am 14. Februar abends alle Plätze im Café besetzt sind – aber sie sind es nicht gewohnt, unter dem Mondlicht spazieren zu gehen. Deshalb brauchen sie diesen Feiertag, der im Kalender mit einem roten Herz markiert ist, nicht.
Wenn Sie und Ihr Lebensgefährte wirklich verliebt sind, dann braucht Ihre Liebe nicht nur einen einzigen Tag, um sich gegenseitig Ihre Gefühle zu beweisen.
Wahre Liebe wächst und entwickelt sich jeden Tag, das ganze Jahr über. Aus diesem Grund ignorieren einige vernünftige Paare hartnäckig den so genannten Tag der Liebe und behandeln ihn als nichts weiter als einen gewöhnlichen Tag im Kalender. Dabei muss man seinem Partner 365 Tage im Jahr seine Liebe ausdrücken. Manchmal ist zufällig miteinander verbrachte Zeit viel bedeutungs- und wertvoller als der heutige modische und erzwungene Valentinstag.
Wir folgen nicht dem Wunsch der Vermarkter!
Der Valentinstag ist ein ganz normaler Arbeitstag, der irgendwann einfach zu einer Profitquelle für diejenigen gemacht wurde, die davon profitieren. Sie müssen kein Geld für Geschenke ausgeben, die nicht viel Gefühl audrücken. Zu solchen Geschenken gehören überteuerte Blumen, Herzen, Plüschtiere, Süßigkeiten, Karten (sogenannte Valentinskarten) mit Standardtexten.
Die Stärke der Liebe zwischen zwei Menschen sollte sich nicht daran orientieren, wie viel Geld am 14. Februar ausgegeben wird. Meist wird es mehr geschätzt, weniger Geld auszugeben, aber gleichzeitig mehr Zeit miteinander zu verbringen.
Menschenmassen
Indem Sie diesen Feiertag nicht feiern, vermeiden Sie die Menschenmassen, die an diesem Tag unvermeidlich sind. Diesen beliebten Feiertag zu feiern bedeutet, dass am 14. Februar die Cafés und Restaurants mit Unmengen von verliebten Paaren gefüllt sind. Stimmen Sie zu, es gibt nichts weniger Romantisches, als in dem Moment von einer großen Anzahl von Menschen umgeben zu sein, in dem Sie mit Ihrem Seelenverwandten allein sein wollen.
Dieser Tag wird Probleme nicht auslöschen
Oft wird der Valentinstag benutzt, um Beziehungsprobleme im wirklichen Leben zu überdecken. Aber Sie müssen zugeben, dass es nicht ganz korrekt ist, einen Feiertag von zweifelhafter Herkunft und zweifelhafter Bedeutung zu nutzen, um einige Fehler, die der oder die Geliebte regelmäßig macht, wieder gut zu machen.
Im Großen und Ganzen sollten Paare ihre Fehler von sich aus ausbügeln und korrigieren, ohne den Reminder, dass bald Valentinstag ist. Erzwungene Geschenke werden die Situation nicht ändern und die Beziehung nicht verbessern.
Was, wenn man als Single ist?
Oft suggeriert die Aufregung rund um den Valentinstag den Singles, wie schlecht es ist, allein zu sein. Die Gesellschaft zwingt uns Stereotypen auf, dass eine Person einen Seelenverwandten haben muss, um erfolgreich und glücklich zu sein. Tatsächlich ist es aber oft so, dass ein Partner nur den Anschein von Glück erweckt.
In Wirklichkeit müssen Menschen in Beziehungen oft Zeit für sich selbst und ihre Ausdrucksmöglichkeiten finden. Das Feiern des Valentinstages ist ein echter Fluch für Singles. Dieser Feiertag erzeugt automatisch Druck auf diejenigen, die keine Beziehung und keinen geliebten Menschen haben.
Wenn es üblich ist, seinen Seelenverwandten Plüschtiere, Blumensträuße und andere Geschenke zu machen, fühlt sich jeder, der aus dieser Regel herausfällt, wie ein Außenseiter.
Hohe Erwartungen kollidieren mit der Realität
Soziale Verantwortung erfordert nicht nur das Schenken, sondern auch das Einhalten abendlicher Traditionen – ein romantisches Abendessen, ein schönes Kleid, eine schicke Frisur. Und nach einem harten Arbeitstag muss man statt bequemer Hausschuhe Stöckelschuhe anziehen und sich überlegen, wie man das Kleid nicht mit irgendetwas bekleckert, und es wird viel Zeit in Anspruch nehmen, ein festliches Abendessen vorzubereiten. Das Ergebnis – ein Berg von schmutzigem Geschirr, Müdigkeit und alles ausser Romantik.
Es gibt einen einfachen Ausweg – ein Restaurant, aber es wird überfüllt sein, es wird keine Möglichkeit geben, einen gemütlichen Tisch zu wählen, Sie werden dem Summen der Stimmen anderer Leute im Hintergrund zuhören müssen, die Musik kann zu laut oder allgemein unangenehm sein…
Kinder bekommen eine falsche Vorstellung von der Liebe
In diesem Chaos haben die Erwachsenen die Kinder völlig vergessen. Was ist mit ihnen? Sie bringen tonnenweise Pappherzen mit in die Schule, was wiederum die Vermarkter und Verkäufer glücklich macht. Den ganzen Tag über gibt es in den Schulen Liebespost, vielleicht gesteht man seinem Schwarm seine Liebe und bietet Freundschaft an. Doch all das dient nur dazu, den Anschein von Freundschaft oder Liebe zu erwecken, denn in der Welt der Jugendlichen wird nur ein Verlierer am Valentinstag nicht beachtet. Die Bedeutung des Wortes «Liebe» wird auf das Niveau von Postkartenherzen reduziert und verwandelt sich in eine Attraktion. Vor allem aber beginnen die Kinder zu denken, dass dies der einzige besondere Tag im Jahr ist, an dem die Liebe gefeiert wird. Wer nicht begünstigt wird, kann sogar als Mobbingopfer enden.
Valentin und die Kirche
Historisch gesehen ist das Feiern des Valentinstages ein Feiern des Todes von Valentin. Einverstanden, den Tod von jemandem zu feiern, ist unlogisch. Außerdem ist das Feiern des Valentinstages in Bezug auf die Religion unethisch. Schliesslich fordert die Kirche, dass jegliche außereheliche Affären verboten sind, egal, was man füreinander empfindet. Und wenn wir z.B. Weihnachten und Ostern (kirchliche Feiertage) feiern, dann müssen Sie zustimmen, dass es irgendwie unlogisch ist, einen Tag zu feiern, der in Bezug auf die Kirche zweifelhaft ist.
Es ist teuer!
Tja, und schließlich ist das letzte Argument, das Gegner des Valentinstags vorbringen, elementar… teuer! In der Regel sind Blumen am 14. Februar überteuert, von anderen Geschenken ganz zu schweigen. Wenn Sie also ein unterdurchschnittliches Einkommen haben, dann kann der Kauf von Geschenken Ihren Geldbeutel erheblich belasten.
Wohin mit den Geschenken?
Valentins-Aufmerksamkeiten wie Schnittblumen verblühen und erledigen sich somit nach etwas mehr als einer Woche von selbst. Was aber geschieht mit den ganzen Plüsch-Hasen, Herzen zum Aufhängen, Statuen zum Aufstellen, Karten und den anderen eher sinnlosen Geschenken? Im Endeffekt produzieren sie vor allem mehr Abfall. Aus ökologischer Sicht nicht wirklich ein wünschenswerter Effekt.
Aber im Ernst: Es gibt viele Gründe, den Valentinstag nicht zu mögen, und wir haben längst nicht alle aufgezählt. Darüber hinaus kann die Einstellung zu diesem Feiertag je nach den Umständen bei ein und derselben Person unterschiedlich sein: Heute kann man ihn aus verschiedenen Gründen ignorieren, und in einem Jahr kann man mit angehaltenem Atem darauf warten. Aber nette Worte und Zeichen der Aufmerksamkeit sind ein gutes Antidepressivum, und der Valentinstag ist ein neuer, aber romantischer Feiertag. Und lassen Sie sich durch keine Gründe und Umstände davon abhalten, zu lieben und geliebt zu werden!
Bericht: Anna Chaykovskaya
