Ein Insider-Führer für das bezauberndste Insel-Duo der Karibik.
Eine Reise nach St. Kitts und Nevis kann für jeden Urlauber ein tropisches Abenteuer sein. Es handelt sich um ein tropisches Inselpaar, das westlich von Puerto Rico liegt. Im Laufe ihrer Geschichte wechselten die beiden Inseln mehrmals den Besitzer zwischen den Engländern und den Franzosen, wurden aber schließlich 1967 ein assoziierter Staat des Vereinigten Königreichs. Später, im Jahr 1983, erlangten sie ihre volle Unabhängigkeit. Entspannte weiße Sandstrände, ein üppig grünes, bergiges Landesinneres, beeindruckende Kulturdenkmäler und Hotels der Spitzenklasse – all das können Sie hier erwarten.
Wie die meisten anderen Reiseziele schlossen auch St. Kitts und Nevis ihre Grenzen, als COVID-19 Einzug hielt. Aber die Inseln meisterten die Pandemie gut, meldeten 40 Fälle und keine Todesfälle. Vor kurzem wurden die Grenzen für internationale Reisende wieder geöffnet, allerdings mit strengen Vorschriften, um die niedrigen COVID-Raten beizubehalten. Dazu gehören das Einreichen eines Formulars, ein negativer RT-PCR-Test, der innerhalb von drei Tagen nach der Ankunft in einem akkreditierten Labor durchgeführt wird, die Reservierung in einem zugelassenen Hotel und eine 14-tägige Quarantäne im Hotel (wenn Sie nach einer Woche einen negativen RT-PCR-Test erhalten, können Sie ausgewählte Ausflüge buchen, die vom Hotel arrangiert werden; wenn Sie nach zwei Wochen ein negatives Testergebnis erhalten, können Sie sich frei auf den Inseln bewegen). Wenn Sie reisefertig sind, finden Sie hier einen Leitfaden, was man auf den Westindischen Inseln sehen, tun und essen kann.
St. Kitts, die größere und entwickeltere der beiden Inseln, beherbergt die geschäftige Hauptstadt Basseterre sowie eine einzigartige, landschaftlich reizvolle Eisenbahn, die an der Küste entlang fährt, historische Plantagen und die mächtige Festung Brimstone Hill.
Noch vor 16 Jahren tuckerte ein Zug regelmäßig durch die Felder der Zuckerplantagen von St. Kitts und transportierte Lasten zurück zur Hauptfabrik, die von 1910 bis 1912 am Rande der Hauptstadt Basseterre gebaut wurde. Heute fährt der Zuckerrohrzug als St. Kitts Scenic Railway, eine dreistündige Tour, die eine Schleife um die Insel macht. Die Schmalspurbahn fährt über Stahlbrücken, durch Schluchten und in der Nähe von Zuckerrohrfeldern, dem Mount Liamuiga und den Schaufenstern der Dörfer, während die Schaffner Geschichten aus 300 Jahren erzählen.
Der Brimstone Hill Fortress National Park, eine UNESCO-Weltkulturerbestätte, ist eine der am besten erhaltenen Festungsanlagen Amerikas. Von britischen Ingenieuren entworfen und von versklavten Afrikanern erbaut, besteht sie aus Basaltblöcken und einem Kern aus Schutt. Die uneinnehmbare Festung wurde «Das Gibraltar der Karibik» genannt. Von der Bastion aus haben Sie einen weiten Blick auf das Meer, den steilen Brimstone Hill und die Anlage, in der Kanonen montiert waren.
Wenn Sie einen aktiveren Ausflug machen wollen, wandern Sie auf den Mount Liamuiga, den Stratovulkan, der den westlichen Teil von St. Kitts bildet. Auf dem Gipfel, etwa 3.800 Fuß hoch, finden Sie den Krater und können dann über seine regenwaldbedeckten Hänge hinunterschauen und verstehen, warum der Berg in den frühen Tagen der Besiedlung «Misery» genannt wurde, von denen, die mit dem Leben in den Tropen nicht vertraut waren und als Spiegelbild der Realitäten der afrikanischen Sklaven, die das Land bearbeiteten.
Wenn Sie Lust auf eine Mahlzeit mit Blick auf das Meer haben, besuchen Sie das The Great House oder Fisherman’s Village, um über dem Wasser zu speisen. Die zwanglosere Option ist Reggae Beach Bar & Grill, wo Sie Einheimische und Touristen gleichermaßen treffen und ein Hummersandwich, Conch Ceviche oder frisch gegrillten Fisch genießen können. Einer der eindrucksvollsten Plätze auf der Insel ist eine Sonnenuntergangskabine oder eine Hängematte über dem Wasser am Open-Air Salt Plage am Christophe Harbor. Ganz gleich, welchen Appetit Sie haben, hier gibt es für jeden etwas.
Nevis ist dank des 985 m hohen Nevis Peak, der sich aus dem Herzen der Insel erhebt, und einer seltenen Ansammlung von Hotels im Plantagenstil in unabhängigem Besitz ebenso attraktiv.
In Charleston können Sie das Alexander Hamilton Museum besichtigen, ein zweistöckiges Gebäude im georgianischen Stil, in dem der erste Finanzminister seine Kindheit verbrachte und das in jüngerer Zeit das Thema des beliebten Hamilton-Musicals war. Erfahren Sie mehr über Hamiltons Leben, seine Liebe zu Nevis und seine Beiträge zu den Westindischen Inseln und den Vereinigten Staaten. Sammeln Sie dann mehr Informationen über die Insel im Museum of Nevis History im ersten Stock.
Oder machen Sie einen Ausflug ins Freie mit dem Nevis Equestrian Centre. Tägliche Ausritte führen Sie über Strandpfade und können mit dem Sonnenuntergang getimt werden. Dieses Abenteuer ist besonders gut für die Kleinen geeignet. Die Touren sind lustig und informativ – der Familienbetrieb ist stolz auf seine Pferde und darauf, sein Wissen über die Insel weiterzugeben.
Wenn Sie die Nase voll haben von Strand und Rum-Punches, ist ein Besuch im Botanischen Garten von Nevis ein gutes Gegengift. Orchideenterrassen, Springbrunnen und Seerosenteiche füllen diese Oase, in der der britische Marineheld Horatio Nelson und Fanny Nesbit 1797 heirateten. Machen Sie eine Pause im Oasis in the Gardens Restaurant, wo Sie thailändische Gerichte essen können, während Sie auf der Veranda sitzen und die natürliche Schönheit von Nevis bewundern.
Für ein exklusives Abendessen besuchen Sie Montpelier Plantation & Beach, eine 300 Jahre alte ehemalige Zuckerplantage. Speisen Sie bei Kerzenlicht in der Mill Privee des Hotels, einer historischen Zuckermühle, und genießen Sie ein mehrgängiges Menü mit Gerichten wie gegrilltem Hummerschwanz oder gebratenen Jakobsmuscheln mit Weinbegleitung. Probieren Sie zum Mittagessen das Golden Rock Inn’s The Rocks, das über einem grünen Blätterdach thront. Das Gasthaus liegt auf 100 Morgen über dem Nevis Peak und bietet eine atemberaubende Aussicht, eine blühende Flora und Ruinen aus dem frühen 19. Jahrhundert, darunter eine Steinmühle. On the Dune ist ein entspanntes und doch elegantes Strandrestaurant für einen kreativen Cocktail oder Meeresfrüchte aus der Region mit karibischen Aromen.
Das Reisen um und zwischen den Inseln ist einfach, so dass es immer genug Zeit gibt, um sich auf einer Katamaran-Kreuzfahrt zurückzulehnen, in brillant klarem Wasser zu schnorcheln und auf einen Vulkan zu wandern.
Bericht: Olga Gerasimova
